Zu lang für einen Tweet

Morgens ist bei mir immer die Zeit in der ich viel nachdenke, der Rest des Tages lässt das nicht mehr zu, heute kam dieser Erinnerungsfetzen, wie mein Vater jeden Job, der ihm für mich nicht gefiel madig gemacht hat Tierärztin: Willst du wirklich Tiere töten müssen? Erzieherin: Da verdienste nichts. KFZ(Motorrad) Mechanikerin – da haste aber binnen kürzester Zeit den Rücken kaputt, und wie sieht das denn aus, wenn du einem Jungen sein Auto reparierst. Gegen Informatikerin hatte er nichts, das war sein Vorschlag, deswegen dachte ich lange Jahre, dass das der Job sei, den ich wollte. Bis ich ihn begann, und feststellte, dass auch der Schattenseiten hat. Kaputter Rücken, keine Bewegung, die Hälfte der Zeit macht man Dinge, die entweder weg geworfen werden oder die man nicht klug findet.

Ich habe die Zeit als Laura ein Baby war genutzt, um zumindest die Erzieher Geschichte abgewandelt nochmal zu testen, und eine Zeit war ich echt gut darin, bis das zerreißen zwischen dem was ich gut und sinnvoll für meine Familie fand und dem Anspruch den ich an mich bzgl. einer guten Kinderbetreuung hatte, und dem dauernden Stress weil das Geld hinten und vorne nicht reichte, mich zu zerreißen drohten.
Ich habe die Zeit genutzt und mit dem Gedanken aufgeräumt, dass ich eine schlechte Programmiererin sei, weil dauernd was weg geworfen wird oder aber ich googeln muss um eine Lösung zu finden, bzw. den genauen Wortlaut gewisser Befehle jedes Mal wieder suchen muss. Ich kann nämlich nicht gut in Sprachen (noch so etwas, dem Kind mit 0 Sprachbegabung einen Beruf als Programmierein empfehlen. Würde ich heute nur nach ausgiebigen Versuchen machen).

Aber Code, Code ist anders, der schiebt sich zusammen und lässt mich sehen was wie passieren muss.
Konnte meine Familie nicht wissen, als das der einzige Berufe war, den sie gut genug fanden ihn mir nicht vehement auszureden (statt mit mir Vor- und Nachteile zu besprechen oder mir Praktika zu besorgen).

Ich bin zufrieden mit meinem Beruf, nicht immer mit dem Job, aber das habe ich als unstetes Wesen wohl so an mir. Schon 10 Jahre bald an diesem Ort, schon drei Jahre bei dem Arbeitgeber, so lange habe ich noch nie irgendwo ausgehalten.

Am Ende ist es gut gegangen, aber niemand weiß, wie das Leben wäre, hätte ich nach der 10. eine Ausbildung begonnen, oder nach dem Abi Sozialpädagogik studiert. Ich habe mich durch eine Ausbildung gehasst und dabei von einer Ausbildung zur Hebamme geträumt. Aber ich habe mich durch gebissen (weil ich wusste, alles andere ist keine Option). Und heute bin ich schon eine Weile zufrieden, allerdings musste ich dafür erst 35 werden.

Disclaimer: Es kann sein, dass es anders war. So war es damals in meiner Wahrnehmung.