Momentaufnahme

Ich bin zu wenig im Hier und Jetzt. Zu selten bei der Sache. Immer schon. Meinem Hirn ist dauerhaft so öde, dass ich Zerstreuung suche. Tingle von einem Thema zum anderen, Bin da, aber doch nie wirklich. Früher baute ich mir Fantasie-Welten, heute bin ich einfach weg.

Ich wäre gerne die zugewandte Mutter, Ehefrau, Freundin, Tochter. Bin ich aber nicht, weil mein Hirn dauernd abdriftet. An vielen Orten gleichzeitig ist. Würde mich gerne zwingen, aber egal was ich versuche, ich klinke mich aus.

Abends, beim Zocken schaffe ich es manchmal, dass ich nur bei einer Sache zur Zeit bin. Im Garten schaffe ich das auch manchmal. Und manchmal in der Wanne, wenn ich es schaffe Soziale Medien für die Zeit weg zu legen. Abends und Morgens bei den kurzen Dates mit dem Liebsten, da geht das auch, nur eine, oder vielmehr zwei Sachen zur Zeit zu machen. Da zu sein. Anwesend.

Manchmal ging lesen, Aber wenn die Bücher zu gut sind saugen sie mich ein und ich bin die Zeit die ich nicht lese auch im Buch. Das ist nicht so dolle. Wenn es nicht so rum ist, dann schaffe ich es meistens nicht mich drauf zu konzentrieren, weil sie mich nicht einsaugen.

Wenn es ganz schlimm ist, dann höre oder gucke ich was, scrolle dabei durchs Internet, und am Ende habe ich weder von dem einen noch von dem anderen, aber auch nicht von dem, was um mich rum passiert irgendwas mit bekommen. Und trotzdem bin ich dann unfassbar angestrengt.

Nehme ich mir das Internet weg schaffe ich zwar ganz viel Haushalt, aber anwesend bin ich trotzdem nicht. Außerdem seid ihr Menschen im Internet so ziemlich mein einziger Sozialkontakt außerhalb von Familie, und dann ist da ja auch noch FOMO, Fear Of Missing Out.

Alles kompliziert.

Wie macht man das? Bleibt im Hier und Jetzt? Klinkt sich nicht aus und ist überall und nirgendwo? Habe noch keinen Weg gefunden, der dauerhaft wirkt.

Im Prinzip muss ich ja schon froh sein, wenn ich nur weg bin und mir nicht dauerhaft Sorgen mache und das nicht mehr aus dem Hirn bekomme.

Auf der Suche nach Licht

Zeit für einen Jahresrückblick! Und weil ich keine Lust habe auf all den Mist, der da für mich, uns, dieses Jahr war, hier ein Auszug aus den tollen Sachen:

Zuallererst: Wir halten als Familie weiter zusammen, das ist das beste und wichtigste.

Und dann das:

Viele Abenteuer erlebt (Duckomenta, Ausflug zu einer Gildenkollegin, Ausflüge zur Liebsten Ex-Nachbarin, Fehmarn, Hetlingen, Heist, Zirkus des Horrors, Solaranlage aufbauen, tanzen gewesen, Hamburg Dungeons, ein LARP)

Kinder erfolgreich umgeschult

Abends nie Langeweile gehabt sondern mit einem wilden Haufen großartiger Leute spannende Dinge getan (Der Dank geht an die Jagdgesellschaft und an die Rollenspielrunde <3 )

Liebe zu Hörbüchern entdeckt

9 Papier-Bücher ausgelesen

17 Bücher zu Ende gehört

einen großartigen Geburtstag mit einem Haufen Geschenke verbracht obwohl ich nicht feiern konnte

Viele Spaziergänge an unterschiedlichen Orten absolviert

Viele Negative Corona Tests in den Händen gehalten. Von den Kindern leider auch positive, aber ich habe ein weiteres Jahr ohne geschafft dank Impfungen und Masken

Meinen Garten in einem für mich erfolgreichen Maße Bewirtschaftet (so viel Gemüse habe ich lange nicht mehr gegessen wie dieses Jahr)

Wundversorgung und „Überleben im Terrain“ Kurs gemacht

Viel tolle Post bekommen

Zeit im Pool verbracht

Stricken wieder angefangen

 

Zu lang für einen Tweet

Morgens ist bei mir immer die Zeit in der ich viel nachdenke, der Rest des Tages lässt das nicht mehr zu, heute kam dieser Erinnerungsfetzen, wie mein Vater jeden Job, der ihm für mich nicht gefiel madig gemacht hat Tierärztin: Willst du wirklich Tiere töten müssen? Erzieherin: Da verdienste nichts. KFZ(Motorrad) Mechanikerin – da haste aber binnen kürzester Zeit den Rücken kaputt, und wie sieht das denn aus, wenn du einem Jungen sein Auto reparierst. Gegen Informatikerin hatte er nichts, das war sein Vorschlag, deswegen dachte ich lange Jahre, dass das der Job sei, den ich wollte. Bis ich ihn begann, und feststellte, dass auch der Schattenseiten hat. Kaputter Rücken, keine Bewegung, die Hälfte der Zeit macht man Dinge, die entweder weg geworfen werden oder die man nicht klug findet.

Ich habe die Zeit als Laura ein Baby war genutzt, um zumindest die Erzieher Geschichte abgewandelt nochmal zu testen, und eine Zeit war ich echt gut darin, bis das zerreißen zwischen dem was ich gut und sinnvoll für meine Familie fand und dem Anspruch den ich an mich bzgl. einer guten Kinderbetreuung hatte, und dem dauernden Stress weil das Geld hinten und vorne nicht reichte, mich zu zerreißen drohten.
Ich habe die Zeit genutzt und mit dem Gedanken aufgeräumt, dass ich eine schlechte Programmiererin sei, weil dauernd was weg geworfen wird oder aber ich googeln muss um eine Lösung zu finden, bzw. den genauen Wortlaut gewisser Befehle jedes Mal wieder suchen muss. Ich kann nämlich nicht gut in Sprachen (noch so etwas, dem Kind mit 0 Sprachbegabung einen Beruf als Programmierein empfehlen. Würde ich heute nur nach ausgiebigen Versuchen machen).

Aber Code, Code ist anders, der schiebt sich zusammen und lässt mich sehen was wie passieren muss.
Konnte meine Familie nicht wissen, als das der einzige Berufe war, den sie gut genug fanden ihn mir nicht vehement auszureden (statt mit mir Vor- und Nachteile zu besprechen oder mir Praktika zu besorgen).

Ich bin zufrieden mit meinem Beruf, nicht immer mit dem Job, aber das habe ich als unstetes Wesen wohl so an mir. Schon 10 Jahre bald an diesem Ort, schon drei Jahre bei dem Arbeitgeber, so lange habe ich noch nie irgendwo ausgehalten.

Am Ende ist es gut gegangen, aber niemand weiß, wie das Leben wäre, hätte ich nach der 10. eine Ausbildung begonnen, oder nach dem Abi Sozialpädagogik studiert. Ich habe mich durch eine Ausbildung gehasst und dabei von einer Ausbildung zur Hebamme geträumt. Aber ich habe mich durch gebissen (weil ich wusste, alles andere ist keine Option). Und heute bin ich schon eine Weile zufrieden, allerdings musste ich dafür erst 35 werden.

Disclaimer: Es kann sein, dass es anders war. So war es damals in meiner Wahrnehmung.

Überforderung

Bei dem Gedanken an „nach WHV fahren, in Omas alter Wohnung Übernachten und Urlaub machen“ ist da ganz viel Willnicht. Zu viel Stress für die eine Woche Urlaub, die ich habe. Habe beschlossen, dass ich nicht zum „Urlaub machen“ hin fahren werde.

Jetzt muss ich nur noch schauen, ob ich Energie habe einen Tag hin zu fahren um zu schauen, ob ich was behalten möchte, oder ob mir auch das zu viel ist.

Ich würde schon gerne, einfach weil es die letzte Chance ist, weil meine Oma und mein Opa viele coole Dinge hatten, die vielleicht rettugswürdig wären, ein Hut aus der Hut-Sammlung meiner Oma (sie war Hutmacherin), das ganze Zeug zum Einwecken, Bücher, Bettwäsche, durchaus Dinge, die man brauchen oder bewahren wollen würde.

Leider sind das von hier aus mal eben sehr sehr viele Kilometer. Leider weiß ich auch gar nicht, wie gut ich es ertrage, die Wohnung meiner Oma so leer zu sehen, und meine Oma im Heim zu treffen.

Ich weiß es nicht. Es gibt überall so viele Dinge zu tun, die to Do Liste ist unendlich lang, und auch ohne einen Tag im Auto und beim durch gucken einer Wohnung die für mich einfach nicht leer gehört.

erster Schultag 1

Sohn zur Schule bringen, mit der schnell überforderten Tochter Klamotten einkaufen, zurück kommen, Hackbällchen braten, wieder zur Schule fahren, S abholen, wieder heim, 30 Minuten Pause, dabei Sorgen machen, dass sich die Geschichte wiederholt. Einkaufsliste schreiben, Einkaufen, unterwegs geht der Wagen aus, seitdem geht die Tankanzeige nicht, zeigt die ganze Zeit, der Wagen würde auf Reserve fahren. Also, danke Angststörung, mit Herzrasen weiter fahren zum Einkaufen, dabei die ganze Zeit fragen wie man das jetzt auch noch lösen soll, Beim Einkauf ein Teil der Sachen nicht da, die wir sonst kaufen (Gab es dann zum Glück im Laden nebenan). Mit immer noch Herzrasen zurück nach Hause. (Da muss genug Benzin im Tank sein). Beim Auto ausräumen eben schnell Wasser aufsetzen wollen, dabei den Geschirrspüler einräumen wollen, dann Gewitter, schnell raus hechten in den kalten Regen, die Klamotten von der Leine retten, die L morgen anziehen will. Wieder drinnen denken Pause. Nur noch Pause. und Trinken. Nicht checken, dass es gerade im ganzen Haus rein regnet. Schlafzimmer, mein Büro, das Büro des Liebsten. Platt.

 

Zu viele Sorgen heute. Viel zu viele Sorgen.

BMX

Die anderen Kinder sagen nur, dass sie dich überfahren werden, sie werden das nicht wirklich tun. Wenn du aufhörst dauernd zum petzen zu kommen werden sie auch mit dir spielen

Spoiler: Sie haben mich zwar nicht überfahren mit den BMX, aber mit mir wollten sie dann trotzdem nie spielen, es sei den sie brauchten ein Opfer zum an den Baum ketten. Petzen ging ich nie wieder. 3 Jahre Mehrfamilienhaus-Spielplatz legten einen der Grundsteine.

Frühlings-Sehnsucht

Heute hat mich der Rappel gepackt und ich habe meinen Gemüse-Garten für dieses Jahr geplant. Dank einer freundlichen Amazon Lieferung gestern mit etwas von meinem Wunschzettel (Ich weiß leider nicht, wer das verschickt hat) und meinem Samen-Abo von Stadt-Land-blüht.de und meinen Resten aus den letzten Jahren komme ich auf 53 größtenteils unterschiedliche Pflanzensorten dieses Jahr. (mit denen die ich noch will und Kartoffeln)
Mal sehen, ob ich alles unterbringe, aber versuchen möchte ich es dieses Jahr. Im letzten Jahr habe ich den Garten mit dem Gedanken „Ich mache nur wozu ich Lust habe, für mehr ist keine Energie da“ geführt, aber dieses Jahr möchte ich das anders haben.
Ich habe keinen sonderlich grünen Daumen, und keine Ahnung was ich da tue, aber wenn ich es nicht versuche kann ich es nicht lernen 🙂
Dauerhaft hätte ich immer noch gerne ein kleines Gewächshaus im Garten für die Pflanzen, die windschutz und viel Sonne brauchen. Der Wind macht einigen Pflanzen leider echt zu schaffen. Dieses Jahr wird es allerdings ohne gehen müssen. Mal sehen wie viele Fenster ich mit Pflanzen zugestellt bekomme 🙂
Die aktuellen Vorräte habe ich jetzt sortiert, was ich im Samen-Abo noch bekomme steht schon auf der Seite, ich kann also los legen mit Platz schaffen im Garten und auf den Fensterbänken.
Auf der Suche bin ich noch nach Lauch/Porree und Sellerie, kann da jemand aushelfen? Meine Liste umfasst folgendes: Wäre gerne bereit zu tauschen 🙂
Kiste voller Samen
Tomate (Zuckertraube)
Zuckererbse/Zuckerschote (Norli)
Chili/Peperoni (de Cayenne)
Petersilie (Einfach Schnitt 3)
Pflücksalat (Lollo Rosso)
Paprika Yolo Wonder
Gurke Moneta
Möhren Nantaise 2
rote Beete Detroit 2
Frühlingszwiebeln Tondra Musana
Rucola (wilde Rauke)
Zucchini Black Beauty
Grünkohl halbhoher grüner Krauser
Blattslat (Was französisches)
Radieschen (Rodos)
Busch-Tomate Roma
Pak-Choi
Eichblattsalat (Till)
Möhre/Karotte (Nantaise 2/Milan)
Rucola (Wilde Rauke)
Mairübchen (Blanc globe a collet violet)
Schnittlauch (Polycross)
Gurke (Sonja)
Zuckermais (Damaun)
Hokkaido Kürbis (Red Kuri)
Grünkohl (Lerchenzunge)
Basilikum (großblättrig)
Ringelblume (Calendula officinalis)
Buschbohne (Maxi)
Brokkoli (Rasmus)
Radieschen (Sora)
Thymian (Deutscher Winter)
Spinat (Butterflay glaube ich)
Feldsalat
Zuckererbse Ambrosia
Kohlrabi
Gurke Persika 2020 SLB
Zuckererbsen 2020 (selbst abgenommen)
Wicken 2020 (selbst abgenommen)
Basilikum 2020 SLF
Kornblume 2020 SLB
Zuckertraube 2020 SLB (evtl. nur noch 2 Samen drin)
Buschbohne Hinrichs Riesen 2018
Buschbohne Saxa 2020 SLB
Lufagurke 2020
Dill 2020
Zuckererbsen Dreschflegel alt
Porreee alt Dreschflegel
Tomate Fiaschetto F1 2018

Wissenschaftsgedanken

Vielleicht sollte ich es für mich einfach akzeptieren, dass ich zwar mit Wörtern umgehen kann, und gute Geschichten mag, aber eher der naturwissenschaftliche Wissenschafts-Typ bin und nicht der sagenhafte Literatur und Wörter-Mensch.
Es fühlt sich immer komisch an, wenn andere wundervoll mit Wörtern umgehen können oder Bücher lesen und sich in tiefe Analysen oder aufregende Sätze verlieren, und ich habe halt hinterher die Geschichte gelesen habe, aber man kann nicht alles können.
Wenn ich das jetzt noch verinnerlichen könnte, und mich nicht immer unbegabt fühlen würde wäre ich weiter.
Mich irritiert es dafür, wenn andere sich denken, dass sie schauen wie viel von etwas sie verbrauchen, und dann nicht das Ausgangsgewicht incl. Verpackung wiegen, sondern einfach von dem Gewicht ausgehen, dass auf der Packung steht. 😀

Wünsche

Die letzten Wochen habe ich mich sehr viel mit mir beschäftigt. Damit, was ich mir für mich aktuell wünsche. Keine Vorsätze, sondern Wünsche an mich selber.

Ich wünsche mir für mich:

  • Bewegung
  • Besser Essen – Ernährung statt Fressen
  • Mehr Struktur im Außen (sowohl Räumlich als auch Zeitlich)
  • Weniger Zeug, dass überall rumfliegt
  • Fallen lassen/ Loslassen können
  • Die Mauern des Selbstschutzes möchte ich weg haben. Oder zumindest weicher/kleiner haben.

zu lang für Twitter (Kurz-Jahresrückblick 2020)

Es war zu lang für Twitter, also landet es jetzt hier 🙂

Zusammenfassend kann man sagen, dass 2020 eine Achterbahn war. Im März ging alles kaputt inclusive der Welt, danach 9 Monate mit Panik und Unruhe im Nacken. Dörloper geworden und das Laufen gelassen. Eine Katze bekommen, lieben gelernt und 2 Monate später verloren an die Straße vor dem Haus, 2 Kinder recht erfolgreich zuhause unterrichtet, 2 Kinder extrem besorgt in die Schule gelassen, für zwei Kinder aber auch einen guten Arzt gefunden und endlich Hilfe. Ein Motorrad bekommen und dann nie gefahren, 12  kg zugenommen aber immerhin nicht angefangen zu trinken, mit P&P und der #Jagdgesellschaft die Seele irgendwie zusammen gehalten, in den letzten Wochen manchmal sogar Licht gesehen, dass mir zwischendrin verloren gegangen war. Ich kann sogar wieder lesen, was zwischendrin gar nicht mehr ging.

 

Eine Achterbahn eben.